Planetary Defence
Asteroidenforschung

Teleskopische Überwachungsprogramme können  Asteroiden ab einigen Metern Größe direkt im
Weltraum beobachten. Kleine Objekte (Millimeter, Zentimeter) werden als Meteore oder
Feuerkugeln mit bodengestützten Kameras beobachtet. Der Bereich dazwischen ist allerdings
im Moment nur wenig abgedeckt. Eine Möglichkeit dafür ist die Messung von
Einschlagsblitzen auf dem Mond. Die Mondoberfläche wird dabei als riesiger
Meteoroidendetektor verwendet. Mit den Messungen können die Flussdichten von
Meteoroiden, bzw. sehr kleinen Asteroiden, bestimmt werden. In Kombination mit
Temperaturmessungen sowie dem Auffinden des neuen Kraters in Bildern von Mondorbitern
kann sehr viel über den Einschlagprozess eines Asteroiden gelernt werden.

Beobachtungstechnik

Ein Teleskop mit Videokamera wird auf die nicht beleuchtete Seite des Mondes gerichtet und
zeichnet so lange wie möglich auf. Mit einer speziellen Detektionssoftware werden die Daten
in Echtzeit nach Einschlagsblitzen untersucht. So eine Software wird im Moment von der ESA
in Zusammenarbeit mit dem Observatorium von Athen entwickelt. Um auszuschließen, dass
Kamerafehler, Artefakte, oder aufblitzende Satelliten Fehldetektionen bewirken, wird
normalerweise mit zwei Teleskopen von verschiedenen Standorten aus beobachtet. Das
griechische NELIOTA System arbeitet mit nur einem Teleskop, aber mit Strahlteiler und zwei
Kameras. Diese messen zusätzlich auch noch in verschiedenen Wellenlängenbereichen. Das
erlaubt die Abschätzung der Temperatur des Einschlagblitzes.

Text: Detlef Koschny - TKO-MEM-002_1_0_Citizen_science_Astronomie_2021-01-18

Beobachtung

Aktuell arbeiten wir an der Beobachtungstechnik und der Auswahl von geeigneten Teleskopen und Kameras.
Welche Teleskop- und Kamerasysteme eigenen sich für die Beobachtung?
Welches sind die geeigneten Parameter für den Detektor?
Optimierung Detektions- und Auswerteverfahren.
Support der Entwicklung der Detektionssoftware.
Datenaustausch optimieren unten den Beobachtungsgruppen
Abgleich und Verifizierung der Einschlagsereignisse.

Ziel ist es Handlungsempfehlungen zur Beobachtungsplanung und Durchführung zu geben, die Anzahl der Beobachter zu erweitern und somit die Detektionszeiten zu erhöhen.

Team

Detlef Koschny

Cosmic Ray

Cosmic Rays haben eine ähnliche Erscheinungsform wie Einschlagblitze. Deshalb ist eine Verifizierung des Ereignisses durch parallele Beobachtungen wichtig Bilddaten: 5" APO F7.5 + ASI 1600MM PRO - Belichtung 30ms - Gain 300

Matthias Knülle

Satelliten

Satellitenspuren sind ein Störfaktor aber eindeutig zu identifizieren Bilddaten: 5" APO F7.5 + ASI 1600MM PRO - Belichtung 30ms - Gain 300

Josef Bastl

info@bayerwald-sternwarte.de

Straylight

Streulicht erschwert die Beobachtung - hier bei einer 86 % Mondphase - ein Teleskopsystem, welches wenig Streulicht verursacht, bietet hier Vorteile Bilddaten: 12" Newton F5 + ASI 1600MM PRO - Belichtung 30ms - Gain 100